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Japanische Fonts

Hier sehen Sie eine kleine Auswahl der verfügbaren Schriften für den japanischen Satz. Auf der Website von Morisawa können Sie sich die komplette Morisawa-Bibliothek anschauen.

Mincho-Schriften

Mincho-Schriften sind quasi die Antiqua-Schriften in der japanischen Typografie. Sie gelten bei längeren Texten lesefreundlicher als Grotesk- bzw. »Gothic«-Schriften, und werden bevorzugt als klassische und traditionelle Schriften eingesetzt.

Ryuminl · r · m · b · eb · h · eh · u

Ryumin
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Ryumin

Die Standards von Morisawa schlechthin. Der erste japanische PostScript-Font wurde aus Ryumin erstellt. Nach und nach wurde ihre Familie ausgebaut und zwei weitere Kana-Varianten kamen hinzu.

Reimin34 schnitte

Reimin
l – u
y10 l – u
y20 r – u
y30 m – u
y40 b – u

Reimin

Die jüngste Mincho-Schrift aus dem Hause Morisawa wurde im September 2011 zum ersten Mal präsentiert. Der moderne Allrounder zeichnet sich durch seine außerordentlich vielen Schriftschnitte aus. Er schaffte sogar damit ins Guiness-Buch der Rekorde.

Die erste Schrift im Guiness-Buch der Rekorde
Reimin besteht aus fünf Schriftfamilien mit insgesamt 34 Schriftschnitten. Jeder Schriftschnitt entspricht der Spezifikation von Adobe-Japan1-6 Fonts (23.058 Glyphen), d.h., dass die Gesamtfamilie aus sage und schreibe mehr als 783.900 Glyphen besteht. Damit wurde Reimin als »die Schriftfamilie mit den meisten Glyphen« ins Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen. Zum Rekord anerkannt wurden übrigens 748.811 Glyphen, da die gemeinsamen Glyphen, die in mehreren Schriftschnitten vorkommen, von der Gesamtzahl abgezogen werden.

Shuei Minchol · m · b

Shuei Mincho
l · m · b

Shuei Mincho

Digitalisierte Neuauflage einer der ältesten Buchdruckschriften, die Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt wurden. Ihre historischen Kana-Schriften haben eine besonders große Schriftfamilie.

Hiragino Mincho + Yutsuki 5 Go Kanaw2 – w8

Hiragino Mincho +
Yutsuki 5 Go Kana
w2 – w8

Hiragino Mincho und Yutsuki 5 Go Kana

Manche Mac-User kennen den Namen schon, aber nicht die gesamten Schriftschnitte, über die sich anspruchsvolle Typografen besonders freuen.

Wie so oft diente auch hier eine Buchdruckschrift aus Tsukiji als Vorlage für diese ausgesprochen elegante Kana-Schrift, die von Jiyukobo zwischen 1998 und 2002 entwickelt wurde.

Hon Mincho Shin Koganal · m · b · e · u

Hon Mincho Shin Kogana
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Hon Mincho Shin Kogana

Hon Mincho + Yukinaril · m · b · e

Hon Mincho +
Yukinari
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Hon Mincho und Yukinari

Mainichi Newspapers

Mainichi Newspapers

Mainichi Newspapers

A1 Mincho

A1 Mincho

A1 Mincho

Neuauflage des Klassikers »A101« aus dem Jahr 1960. Bei der Digitalisierung wurde das besonders unscharfe Aussehen der Fotosatz-Schriften, das sich aus der langen Belichtungszeit ergibt, absichtlich wiedergegeben. Seit 2005 auf dem Markt.

Shimanami

Shimanami

Shimanami

Shuei Nijimi Mincho

Shuei Nijimi Mincho

Shuei Nijimi Mincho

Kohcho

Kohcho

Kohcho von Ikko Tanaka

Mincho-Schrift von Ikko Tanaka (1930–2002), einem der bedeutendsten japanischen Grafikdesigner im 20. Jahrhundert.

Für seine grafischen Arbeiten entwarf er oft Schriftzeichen selbst. Nach Jahrzehnten war sein Inventar so umfangreich, dass er sich entschied, daraus einen Font zu erstellen. Er verehrte die klassizistische Antiqua Bodoni, was man an seiner Schrift gut erkennen kann.

Shuei Shogo Mincho

Shuei Shogo Mincho

Shuei Shogo Mincho

Gothic-Schriften

Die etwas irreführende Bezeichnung »Gothic« bei japanischen Schriftarten hat mit der lateinischen Schriftform »Gotische Schrift« nichts zu tun. Sondern sie stammt ursprünglich von Druckschriften aus den USA, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Amerikanisierung Japans voll im Gange war, nach Japan importiert wurden. Die Amerikaner bezeichneten damals serifenlose Schriften als »Gothic«, und die Japaner übertrugen nicht nur die Eigenschaften der »modernen« Schriftart auf ihre Schriften, sondern auch eben den Namen »Gothic«.

Shin Goel · l · r · m · db · b · h · u

Shin Go
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Shin Go

Die erfolgreiche Schriftfamilie wurde Ende der 80er Jahre unter der Leitung von Masahiko Kozuka entwickelt und kam 1990 auf den Markt.

Sein Ziel war es, eine moderne serifenlose Linear-Antiqua wie die Helvatica zu erschaffen. Shin Gothic wirkt wegen dem platzfüllenden Design des einzelnen Schriftzeichens groß und massiv. Dieses Image kann durch den Einsatz von alternativen Kana-Schrfiten wie Neo-Today aufgelockert werden.

Gothic MB101l · r · m · db · b · h · u

Gothic MB101
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Gothic MB101

Japanische Version der humanistischen serifenlosen Linear-Antiqua. Der erste Schnitt Bold stammt aus dem Jahr 1974 und die neuen vier Schnitte (L, R, M, DB) kamen erst 2004 zur Familie hinzu.

Gothic MB101 + Bokutohl · r · m · db · b · h · u

Gothic MB101 +
Bokutoh
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Gothic MB101 und Bokutoh

A1 Gothicl · r · m · b

A1 Gothic
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A1 Gothic

Shuei Kaku Gothic Ginl · m · b

Shuei Kaku Gothic Gin
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Shuei Kaku Gothic Gin

Koburina Gothicw1 · w3 · w6

Koburina Gothic
w1 · w3 · w6

Koburina Gothic

Fertiggestellt in 2006, entworfen von der Typedesinger-Gruppe Jiyukobo. Ich wage es zu sagen, dass sie eine Ausstrahlung hat wie die Frutiger.

TypeBank Gothic for Condense Normal 95%sl · l · r · db · b

TypeBank Gothic for Condense Normal 95%
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TypeBank Gothic for Condense Normal

TypeBank Gothic for Condense C8 80%sl · l · r · db · b

TypeBank Gothic for Condense C8 80%
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TypeBank Gothic for Condense C8

In der japanischen Typografie haben »Condensed«-Schriftschnitte eigentlich nichts zu suchen. Aber schmal gezeichnete japanische Schriftzeichen sind doch nicht verboten.

Diese Schrift ist genau genommen keine Condensed-Variante (echte komprimierte Schriftart) der TypeBank Gothic, sondern eine absichtlich »erweiterte« Schriftart, die bei Einsatz vom Benutzer horizontal komprimiert werden soll, damit sie »normal« erscheint (normalerweise wird die Schrift beim Skalieren verzerrt). Daher kommt die Bezeichnung »for Condense« (optimiert für Schmalstellung).

Es gibt drei unterschiedliche Varianten: Normal (Condense), Condense C8 und Condense C6. Nach Herstellerangaben können sie bei Einsatz auf 100–86 %, 85–66 % bzw. 65–50% skaliert werden. Mathematisch gibt es jedoch bei jeder Variante nur einen Wert, bei dem ein Kreis – z.B. der japanische Punkt für das Satzende – richtig rund ist: Normal bei 100 %, C8 bei 80 % und C6 bei 60 %, wie die Namen bereits verraten.
TypeBank Gothic for Condense Vergleich

UD Shingo Con80el · l · r · m · db · b · h · u

UD Shingo Con80
el · l · r · m · db · b · h · u

UD Shingo Con80

Hiragino Kaku Gothic + Hiragino Kaku Gothic AD Kanaw1–w9

Hiragino Kaku Gothic +
Hiragino Kaku Gothic AD Kana
w1–w9

Hiragino Kaku Gothic + Hiragino Kaku Gothic AD Kana

Now Gothicm · b · e · u

Now Gothic
m · b · e · u

Now Gothic

Now Gothic + Tsukijim · b · e · u

Now Gothic +
Tsukiji
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Now Gothic + Tsukiji

Now Gothic + Komachim · b · e · u

Now Gothic +
Komachi
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Now Gothic + Komachi

Shuei Nijimi Gothic Gin

Shuei Nijimi Gothic Gin

Shuei Nijimi Gothic Gin

Midashi Gothic MB31

Midashi Gothic MB31

Midashi Gothic MB31

Ein Klassiker aus der Blütezeit der Fotosetzmaschinen, erschien 1961. Midashi bedeutet »Überschrift«, Midashi Gothic wurde also von Anfang an als eine Groteskschrift für Überschriften entworfen, und zählt heute noch zu den am häufigsten verwendeten Headline-Schriftarten.

Fuga Kaku Gothic03 · 02 · 01

Fuga Kaku Gothic
03 · 02 · 01

Fuga Kaku Gothic

Die Existenz eines nachgebildeten Shaken-Fonts ist ein offenes Geheimnis. Diese heute vom eher unbekannten Unternehmen Techno Advance angebotenen Schrift ist eine Kopie von Gona, der berühmten Gothic-Schrift von Shaken, die in der zweiten Hälfte der 70er Jahre vom Typedesigner Yukihiro Nakamura entworfen wurde.

Maru-Gothic-Schriften

Maru bedeutet »rund«, Maru Gothic sind also für die europäischen Schriftfreunde einfach ausgedrückt serifenlose Schriften mit abgerundeten Ecken.

Shin MaruGol · r · m · db · b · h · u

Shin MaruGo
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Shin MaruGo

Shin MaruGo + Maru Antiquel · r · m · db · b · h · u

Shin MaruGo +
Maru Antique
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Shin MaruGo und Maru Antique

Soft Gothicl · r · m · db · b · h · u

Soft Gothic
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Soft Gothic

Hiragino Maru Gothicw2 · w3 · w4 · w5 · w6 · w8

Hiragino Maru Gothic
w2 · w3 · w4 · w5 · w6 · w8

Hiragino Maru Gothic

TypeBank UD Round Gothicsl · r · b · h

TypeBank UD Round Gothic
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TypeBank UD Round Gothic

Shuei Maru Gothicl · b

Shuei Maru Gothic
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Shuei Maru Gothic

Shuei Nijimi Maru Gothic

Shuei Nijimi Maru Gothic

Shuei Nijimi Maru Gothic

Hybrid

UD Typos58 · 510 · 512 · 515

UD Typos
58 · 510 · 512 · 515

UD Typos

Die Urform der Schrift Typos [tai pos] geht auf eine Abschlussarbeit zweier Design-Studenten der Musashino Art University in Tokio aus dem Jahr 1959 zurück.

Typos war ursprünglich als eine neue Kana-Schrift konzipiert, die mit bereits vorhandenen Kanji einer Mincho-Schrift zusammengesetzt werden sollte. Shaken brachte diese ungewöhnliche Schrift 1969 auf den Markt, und sie wurde kurzerhand eine der beliebtesten Schriften ihrer Zeit.

Früher war die Welt der Schriftgestaltung in Japan ganz klar ein Terrain für traditionsbewusste Fachmänner und Handwerker. Aber die Typos öffnete den Designern die Augen und wurde zur Initialzündung für die Entstehung neuer Schriftarten in den folgenden Jahrzehnten, weshalb sie als ein Meilenstein der modernen Schriftgeschichte Japans gilt.

Bis 1980 wurden etwa 6.000 Kanji für Typos entworfen, aber die Prototypen blieben bei Shaken unter Verschluss. Erst 2006 übernahm TypeBank, unter der Leitung von den beiden heute noch aktiven Typografen, die Digitalisierung der Kanji. Im Dezember 2007 wurde die Schrift damit endlich – fast 50 Jahre nach dem ersten Entwurf – »vervollständigt«.

Mich erinnert diese Schrift sehr stark an die Optima von Hermann Zapf, die 1958 erschien. Die zeitliche Nähe der Entstehung und unübersehbare charakteristische Ähnlichkeiten der beiden Schriften lassen vermuten, dass die Optima die Entwickler der Typos wohl beeinflusst haben dürfte.

Motoya Aporow1 · w3 · w6

Motoya Aporo
w1 · w3 · w6

Motoya Aporo

Diese sehr elegante Schrift von Motoya, einem der ältesten Schriftenhäuser Japans, ist auch so eine Schrift wie die Typos von TypeBank, bei der man den Einfluss der Schrift Optima nicht verleugnen kann.

Hiroto Yamada (1931–1978) war gelernter Kalligraf, arbeitete seit 1952 als Typedesigner bei Motoya, und schuf 1969 die Schrift Aporo. Der Name stammt anscheinend aus der wohl bekannten Raumfahrtmission der NASA, die in jenem Jahr ihren Höhepunkt erreichte (Apollo oder Aporo – beide Wörter werden in Japan gleich ausgesprochen, da es im Japanischen weder ein »r« noch ein »l« gibt).

Anders als die ebenfalls in diesem ereignisreichen Jahr bei Shaken erschienene, gleichartige Kana-Schrift Typos, kam Aporo schon damals als eine »vollständige« Schrift (= inkl. Kanji) auf den Markt. Und Aporo besitzt gewisse Wärme und Eleganz, die man bei Typos vermisst. Insbesondere an der Strichführung bei den Hiragana-Zeichen erkennt man, welche der beiden Schriften von einem Kalligrafen entwickelt wurde.

Die Schrift wartete mehr als 30 Jahre auf das nächste »Aporo-Programm«. Erst 2002 wurde die überarbeitete, auf acht Strichstärken erweiterte Neuauflage digitalisiert und einem breiten Publikum zur Verfügung gestellt.
Motoya Aporo und Optima

Folkr · m · b · h

Folk
r · m · b · h

Folk

Maru Folkr · m · b · h

Maru Folk
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Maru Folk

Now Minchom · b · e · u

Now Mincho
m · b · e · u

Now Mincho

Now Mincho + Kodokenm · b · e · u

Now Mincho +
Kodoken
m · b · e · u

Now Mincho + Kodoken

Kakuminr · m · b · h

Kakumin
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Kakumin

Schreibschrift

Nikkatsu Sei Kaisho

Nikkatsu Sei Kaisho

Nikkatsu Sei Kaisho

Hana Rengel · m · b

Hana Renge
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Hana Renge

Kyoukasho ICAl · r · m

Kyoukasho ICA
l · r · m

Kyoukasho ICA

Hiragino Gyoshow4 · w8

Hiragino Gyosho
w4 · w8

Hiragino Gyosho

Hana Kochol · m · b

Hana Kocho
l · m · b

Hana Kocho

Kaimin Sorar · m · b · h

Kaimin Sora
r · m · b · h

Kaimin Sora

Michikusa

Michikusa

Michikusa

Cinema Letter

Cinema Letter

Cinema Letter

Suzumushi

Suzumushi

Suzumushi

Kanteiryu

Kanteiryu

Kanteiryu

Harukraft

Harukraft

Harukraft

DF Sumo

DF Sumo

DF Sumo von DynaFont

Reimin + Honamil · r · m · b · eb · h · eh · u

Reimin +
Honami
l · r · m · b · eb · h · eh · u

Reimin + Honami